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Die Ermordung von Percival Mabasa

Am 3. Oktober wurde der Radiomoderator Percival Mabasa in der Nähe seines Hauses in Las Pinas von zwei Männern aus nächster Nähe erschossen. Nachdem sich der Schütze stellte und ein Mittelsmann unter Fremdeinwirkung im Gefängnis zu Tode kam, führten die Untersuchungen zu mehreren Mordanklagen. Die Klagen richten sich gegen den suspendierten Leiter und den leitenden Direktor für Sicherheitsfragen des Büros für Strafvollzug (Bureau of Corrections) sowie Inhaftierte mit mutmaßlichen Verbindungen zu dem Mord an dem Journalisten.

Mabasa, eher bekannt unter dem Namen Percy Lapid, moderierte die »Lapid Fire« Show und war für seine scharfe Kritik an dem gegenwärtigen Präsidenten Ferdinand Marcos Jr. und seinem Vorgänger Rodrigo Duterte bekannt. Gleichzeitig galt er als Unterstützer von Leni Robredo in der vergangenen Präsidentschaftswahl. In seiner Show sprach er sich gegen die Praxis des »red taggings« aus und verurteilte zudem die Beschönigung der Martial Law Ära unter der gegenwärtigen Administration. Durch seine regierungskritischen Äußerungen war Mabasa Todesdrohungen und Anfeindungen ausgesetzt.

Mit dem Mord an Mabasa wurde nun bereits der zweite Journalist während der Marcos Regentschaft getötet. Im September wurde der Radio Broadcaster Rey Blanco in Mabinay, Negros Occidental erstochen. Diese beiden Morde an Journalisten stellen keine Einzelfälle dar. Seit 1986 wurden insgesamt 197 Journalist_innen getötet, was den Philippinen den Ruf einbrachte, eines der gefährlichsten Länder für Medienschaffende zu sein. Die Menschenrechtsorganisation Reporters without Boarders setzte die Philippinen auf den 147. Platz von insgesamt 180 Plätzen des Press Freedom Index.

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Das philippinenbüro ist ein unabhängiges, soziopolitisches Informationszentrum, dessen Aufgabe es ist, aktuelle gesellschafts- und entwicklungspolitische Hintergründe und Zusammenhänge zu den Philippinen aufzuzeigen und zu dokumentieren, sowie Kontakte in die Philippinen zu vermitteln. Der 1987 gegründete Verein hat zurzeit ca. 180 Mitglieder.