Designierter Präsident will keine Gespräche mit linkem Untergrundbündnis.
Ferdinand Marcos und Sara Duterte wollen wie ihre berüchtigten Väter ins Präsidentenamt einziehen.
Im Süden der Philippinen (vorrangig auf den Inseln Mindanao, Basilan und Jolo) widersetzte sich die vormals überwiegend muslimische Bevölkerung seit Mitte des 16. Jahrhunderts sämtlichen militärischen Attacken und politischer Bevormundung seitens auswärtiger (kolonialer) Mächte — ob es sich nun um spanische Konquistadoren, US-amerikanische Imperialist_innen oder diverse philippinische Regierungen im fernen Manila handelte. Es war ein ebenso windungsreicher wie komplexer Kampf, der auch intern zu Spaltungen und Zerwürfnissen führte. Vor drei Jahren, am 21. Januar und 6. Februar 2019, fanden in der Region zwei Referenden statt, in denen sich die Bevölkerung mehrheitlich für eine Teilautonomie entschied.
Vier Jahre nach der völligen Zerstörung der südphilippinischen Stadt Marawi infolge des Kampfes gegen den »dschihadistischen Terror« steht der Großteil der Zivilbevölkerung noch immer vor einem Trümmerhaufen oder fristet als Binnenflüchtlinge ein tristes Dasein in Ungewissheit und Verzweiflung.
Der Sohn des früheren philippinischen Diktators Ferdinand E. Marcos hat reale Chancen, im Mai kommenden Jahres Präsident des südostasiatischen Inselstaates zu werden — ausgerechnet fünf Jahrzehnte nach der Verhängung des Kriegsrechts über das Land durch seinen Vater. Da für das Amt des Vizepräsidenten Sara Duterte-Carpio kandidiert, die Tochter des noch amtierenden Präsidenten, bietet dieses Polit-Tandem für die reaktionärsten politischen Kräfte im Land die Gewähr dafür, die Staatsapparate ungeniert zu schröpfen. Die philippinischen Medien sprechen bereits von einer Schicksalswahl: Driftet das Land vollends ab in Massenarmut, Elend und Terror oder gelingt eine längst überfällige politische, wirtschaftliche und soziale Kehrtwende zugunsten der Interessen des Gros der Bevölkerung?
Ein Leben für den revolutionären Kampf in den Philippinen. Erfolge, Repression und politisches Exil. Rainer Werning im Gespräch mit Luis G. Jalandoni.
Über neokoloniale Unterwürfigkeit, das faktische Kriegsrecht in den Philippinen und linke Perspektiven. Ein Gespräch mit Epifanio San Juan Jr.
Parteienblock einflussreicher Familien tritt gemeinsam zu Präsidentschaftswahlen an.
Einflussreiche Politikerfamilien konkurrieren um freiwerdende Regierungsämter.
Vor 75 Jahren entließen die USA die Philippinen in die Unabhängigkeit und festigten gleichzeitig den neokolonialen Status des Landes.